Nah & Frisch in Bad Deutsch-Altenburg war nur 17 Tage geöffnet

(Bad Deutsch-Altenburg) Die Bevölkerung freute sich verständlicherweise nach der Ankündigung einiger Medien auf die Eröffnung des neuen Nahversorgers in der Kurgemeinde Bad Deutsch-Altenburg (NÖ). Direkt an der Wienerstraße, nächst dem Hauptplatz war der Nah & Frisch-Markt in einem sanierten Objekt errichtet und im Dezember 2010 eröffnet worden. Jedoch schon kurze Zeit nach der Eröffnung, noch vor dem Jahreswechsel gab es nur noch verdutzte Gesichter der Kunden, die unvermutet vor verschlossener Eingangstüre standen. Daran angebracht ein Zettel mit dem Hinweis, daß der Nah & Frisch aus Krankheitsgründen geschlossen wurde. In Anbetracht dessen, daß das Lebensmittelgeschäft laut Angaben von Gewerberechtsinhaberin Claudia SCHUSTER nur 17 Tage geöffnet war, kaum verwunderlich, daß Spekulationen und Gerüchte durch die Kurgemeinde gingen.

Bericht über die Eröffnung von der NÖ Wirtschaftskammer vom 14.1.2011Bad Deutsch-Altenburg hatte erst unlängst sein Postamt verloren und der Nahversorger sollte künftig auch als Post-Partner dieses Dienstleistungsangebot für die Bevölkerung erbringen, so eine Aussendung der Wirtschaftskammer von der Bezirksstelle Bruck/Leitha vom 14.1.2011 (siehe Faksimile rechts). Bürgermeister Ernest WINDHOLZ zu der unerwarteten Schließung des Betriebes:

Wir hatten alle große Hoffnung, daß insbesondere für jene in der Bevölkerung, die nicht mobil sind, sich eine neue Einkaufsmöglichkeit dauerhaft etabliert – auch die in Aussicht gestellte Post-Partnerschaft lag im vollen Interesse der gesamten Bevölkerung und der Gäste. Leider stehen wir nach 17 Tagen Geschäftsbetrieb bei „0“, somit bleibt nur noch die Hoffnung, daß sich ein neuer Unternehmer findet.

Frau Claudia SCHUSTER, deren Mann selbst Unternehmer in Hainburg/D. ist, teilt uns auf Anfrage zwei Gründe mit, weshalb der Betrieb nach so kurzer Zeit geschlossen wurde:

  1. „Der Umsatz hat nicht gestimmt“ und
  2. „Mein Mann ist jetzt im Spital – im AKH, eine ganz schlimme Sache“.

Er hätte sich einen Virus eingefangen. Wir wünschten baldige Besserung und nahmen mit der Konzernleitung von Nah & Frisch Kontakt auf. Auch dort war man über diese Abläufe mehr als überrascht, jedoch wurden wir ersucht mit der KASTNER-Gruppe Verbindung aufzunehmen, da Nah & Frisch nur die Belieferungen durchführt und der Nahversorger in Bad Deutsch-Altenburg zu der KASTNER-Gruppe gehört. Daher kenne man keine Details zu den Hintergründen der Schließung und wisse auch nicht, wie es mit dem Betriebsstandort weitergehen würde. Mit dem zuständigen Sachbearbeiter der KASTNER-Gruppe, Herrn Leopold SIEDL, unterhielten wir uns dann über die Abläufe. Ihm wurde allerdings eine andere gesundheitliche Beeinträchtigung namhaft gemacht als uns (?!). Bezüglich des mangelnden Umsatzes teilten wir seine Ansicht, daß man gerade bei einem Neubetrieb nach nur wenigen Tagen Betriebsöffnung wohl kaum Hochrechnungen anstellen könne, wie dieser in Monaten oder einem Jahr sein würde. SIEDL gab an, daß betriebswirtschaftliche Berechnungen, Konzepte und Vorausplanungen bei einer Nahversorger-Neuerrichtung, was für den Standort Bad Deutsch-Altenburg zutreffend sei, den Zeitraum annähernd eines Jahres umfassen. Entscheidungen über eine ggf. wegen zu geringem Umsatz notwendige Betriebsschließung werden auch erst dann getroffen.

Ein fertiges Betriebsobjekt als Nahversorger der Kastner-Gruppe (Nah & Frisch) in bester Lage steht für einen engagierten Unternehmer ab sofort zur Verfügung

Ein fertiges Betriebsobjekt als Nahversorger der Kastner-Gruppe (Nah & Frisch) in bester Lage steht für einen engagierten Unternehmer ab sofort zur Verfügung

Die Ereignisse in Altenburg haben auch die KASTNER-Gruppe kalt erwischt. Die Miete ist bereits bis März 2011  bezahlt und nun hofft man auf einen neuen Vertragspartner, der das Geschäft übernehmen und verläßlich führen wird. Interessenten werden gebeten sich mit Herrn Ruth ELMAR (jobs[at]kastner.at) in Verbindung zu setzen. Sollte es nicht gelingen, innerhalb des bereits bezahlten Mietzeitraumes einen Nachfolger zu finden, wird der Betriebsstandort zu den Akten gelegt.

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