(Hainburg – NÖ) Eine Fahrt auf der Landesstraße 2024 (Thebnerstraße) im Gemeindegebiet von Hainburg an der Donau führte zur Begegnung der doch etwas ungewöhnlichen Art. So trafen wir unvermutet auf ein Rudel von sieben Schafen (Ovis), das sich aus seinem Gehege entfernte und auf der Straße aufhielt. Die Tiere aus der Gruppe der Caprinae verabsäumten es jedoch ihren Leithammel mit auf ihren Ausflug zu nehmen, der alleine im eingezäunten Gehege zurückblieb. Den Versuch, sie dazu zu bewegen wieder in ihr geschütztes Areal zurückzukehren, honorierten die Tiere mit einem Spaziergang in den angrenzenden Wald. Da half kein gutgemeinter Zuspruch, Fremdhilfe war erforderlich. Doch weder das Stadtamt Hainburg, noch der örtliche Tierarzt Mag. C. J. HOFMANN konnten Auskunft darüber geben, wer der Besitzer der Tiere war. So blieb als letztes Mittel der Hintanhaltung von der Gefährdung des Verkehrs der Ruf nach der örtlichen Polizei.
Dieses Loch im Zaun ermöglichte offensichtlich den Tieren den Spaziergang auf der Landesstraße
Der Freund und Helfer rückt ab und der Arbeiter schreitet zur Tat
Diese dürfte als einzige Einrichtung offensichtlich schon über einschlägige Erfahrungen verfügen, da das ankommende Polizeifahrzeug, noch bevor es zum Ort des Geschehens kam, abbog, um sich zu einem nahegelegenen Gestüt zu begeben. Dann erst nahm die Besatzung des Polizeifahrzeuges Kontakt mit unserem Vertreter auf und kündigte das Kommen eines zuständigen Arbeiters an, der das von uns festgestellte Loch im Zaun reparieren und dafür Sorge tragen werde, daß die Tiere wieder in ihr Gehege kommen würden. Wegen der offenkundigen Sprachbarriere zwischen diesem Arbeiter ausländischer Abstammung und uns war es dann leider nicht möglich, Näheres über und zu dem Besitzer zu erfahren. Doch die Tiere kannten den Arbeiter sehr gut, wie man aus ihrem Verhalten schließen konnte: nachdem er auf der einen Seite des Grundstückes den Zaun wieder in Ordnung gebracht hatte und sich den Tieren näherte, stürmten plötzlich alle Sieben Schafe gegen den Zaun und trampelten ihn nieder, um wieder in das Gehege zu gelangen. Es hatte den Anschein, daß sich dieser Mann den „Respekt“ bei den Tieren auf eine nonverbale Art verschaffte …
Als sich der Arbeiter den Tieren näherte, stürmten sie den Zaun. Schaf Nummer 3 – rechts hinten im Bild – kommt zu Sturz
Wer weiß, vielleicht taucht einmal in diesem Bereich ein einschlägiges Verkehrszeichen auf, welches in anderen Ländern gang und gebe ist und unsereins zum Schmunzeln verleitet. Für künftige Touristen der geschichtsträchtigen Staatsgrenze Österreich/Slowakei sei festgehalten: Es muß auch mit ausgerissenen Schafen auf der Fahrbahn gerechnet werden!