Fassadenrenovierung am Rathaus erinnert etwas an Schildbürgerstreich

Fehler in der Bauplanung

(Hainburg – NÖ) Da feierte jüngst die Stadtverwaltung mit einem Tag der Offenen Tür die Fertigstellung der Renovierung des Rathauses und niemand sprach mehr über die Vorgeschichte, die einem Schildbürgerstreich schon sehr nahe kommt. Tatsächlich war schon anfangs des Sommers die Fassade, der unter ÖVP-Regierung (Bürgermeister Karl KINDL) stehenden Stadtverwaltung, fertiggestellt gewesen. Dann geschah jedoch Seltsames: Obwohl das Rathaus in seiner Farbenpracht den Hauptplatz der Stadt Hainburg/D. erhellte, machten sich unerwartet Bauarbeiter daran, die Fassade über die gesamte Länge des Gebäudes entlang der B9 in einer Höhe von etwa einem Meter aufzuschneiden und bis auf das Mauerwerk wieder abzuschlagen. Ungewöhnlich meinten wir und befragten den Stadtamtsdirektor Erich RIEDER, was es denn mit diesen Arbeiten auf sich hätte.

Der oberste Beamte des Rathauses teilte im Interview mit, daß es sich nach Fertigstellung der Renovierungsarbeiten herausgestellt hätte, daß sich der aufgezogene Spritzschutz, der das Eindringen von Nässe unterbinden sollte, als nicht ausreichend erwiesen hätte. Tatsächlich befindet sich nur durch einen schmalen Gehsteig von der Hausfassade des Rathauses getrennt, die Bundesstraße 9. Ob es nun regnet oder im Winter schneit, seit Jahrzehnten spritzen vorbeifahrende Fahrzeuge Wasser bez. Schneematsch gegen die Hausfront, ist doch gar nichts Neues?

Fehler in der Bauplanung führten am Rathaus in Hainburg zur Renovierung der RenovierungFehler in der Bauplanung führten am Rathaus in Hainburg zur Renovierung der Renovierung 13. Juli 2009

Die Frage warum dieser allseits bekannte Umstand nicht schon bei der Bauplanung berücksichtigt wurde, weil man nicht wirklich ein Sachverständiger sein muß um einen alleinigen Spritzschutz an diesen exponierten Bereichen als unzureichend zu erachten, blieb unbeantwortet. RIEDER führte aus, daß die beauftragte Baufirma jetzt auf Teilkulanz Vorarbeiten zur Anbringung der Granitsockel durchführt. Laut Angaben würde das Aufschneiden der betroffenen Fassadenbereiche sowie das Abschlagen bis auf das Mauerwerk nicht mit Mehrkosten verbunden sein – die anderen Arbeiten, die mit dem Anbringen der Granitplatten in Zusammenhang stehen, jedoch sehr wohl. Die ausführende Baufirma hat jedenfalls keine Fehler begangen, sondern dem Arbeitsauftrag entsprechend, ihre Arbeiten verrichtet.

Ein ansässiger Bauunternehmer, den wir zu den Vorgängen und Beobachtungen befragten, schüttelte nur den Kopf und brachte mißbilligend zum Ausdruck, daß das Anbringen von Kalksandstein, wie beispielsweise bei der Kirche und bei alten Gebäuden üblich, weitaus schöner gewesen wäre und das Ortsbild bereichert hätte .

Granitplatten statt Kalksandstein - reine Ansichtssache ...Granitplatten statt Kalksandstein – reine Ansichtssache … (3.9.09)

Stadtamtsdirektor RIEDER sprach von Mehrkosten von etwa 10.000.- Euro – wie wir jedoch dann durch eine vertrauliche Quelle im Rathaus erfahren konnten, hat diese „Doppel-/Mehrarbeit“ letztendlich den Steuerzahler 15.500.- Euro gekostet.

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